JVA Münster – Denkmal mit Potential

Stadtarchiv Münster, Sammlung Eugen Müller

Die Justizvollzugsanstalt zählt zu den bedeutenden Bauten des 19. Jahrhunderts in Münster. Sie wurde in den Jahren 1845–1853 nach Plänen des preußischen Architekten Carl Ferdinand Busse, einem Mitarbeiter des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel, errichtet. Benachbarte Vorgängerbauten wie der Zwinger und das vorangegangene Zuchthaus von Johann Conrad Schlaun wurden durch diese neuartige „Stadt vor der Stadt“ ersetzt. Von ihrem Vorbild in Pentonville bei London übernahm sie die sternförmige Form mit fünf Zellentrakten und einem Zentralgebäude als Panoptikum, aus dem jeder Flügel einzusehen ist. Der einstige Standort vor der Stadt hat sich längst in eine innerstädtische, zentrale Lage verwandelt.

Foto: Wilhelm Walterscheid

Mit dem 2026/2027 geplanten Umzug in einen Neubau des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW am Stadtrand von Münster stellt sich die Frage einer qualität-vollen Umnutzung und Quartiersentwicklung.

Seit 1984 steht die JVA aufgrund ihrer städtebaulichen, architektonischen und gesellschaftlichen Bedeutung unter Denkmalschutz. Sie ist kein Ort wie jeder andere, sondern ein unverwechselbares Denkmal mit Potential.

Die gleichnamige Ausstellung widmet diesem 170-jährigen Bauwerk daher erstmals eine besonders konzipierte Veranstaltung. Neben historischen Aspekten und Einblicken in einen Noch-Alltag werden vor allem Zukunftsfragen gestellt: Welche Formen von Wohnen, Arbeit, Bildung und Kultur werden hier künftig möglich sein? Studentische Entwürfe zeichnen ein erstes Bild der JVA Münster – im Jahr 2030!

Mit der Ausstellung und dem Begleitprogramm möchten wir Sie herzlich einladen, sich an der Umbau-Debatte zu beteiligen. Gemeinsam kann ein einzigartiger Ort entstehen, der weit über Münster als neuer Stern hinausstrahlt.