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Preisverleihung Architekturpreis NRW 2021

30. September 2021

„Gibt es etwas Ressourcenschonenderes als ein Gebäude, das auch nach 100 Jahren noch seinen Dienst tut?“
So bringt der Preisträger des „Architekturpreis NRW 2021 in Gold“ die Verantwortung der Baubranche und ein wichtiges Anliegen des BDA-Preises auf den Punkt.

Zum achten Mal verlieh der BDA Nordrhein-Westfalen am 28. September 2021 den „Architekturpreis NRW“ an Architekt*innen, Stadtplaner*innen und Bauherr*innen und würdigte damit richtungsweisende Architektur.
In einem feierlichen Festakt im Maxhaus in Düsseldorf zeichnete die Schirmherrin des Verfahrens, die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Ina Scharrenbach, zusammen mit dem Landesvorsitzenden des BDA NRW, Gert Lorber und der Juryvorsitzenden Prof. Karin Schmid zehn Projekte mit dem „Architekturpreis NRW 2021“ aus. Wie wichtig der baukulturelle Diskurs, die Diskussion und manchmal auch der Streit über Architektur ist, darüber waren sich die Ministerin und die Juryvorsitzende in Ihren Ansprachen einig.

©büroluigs
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Architekturpreis NRW 2021 in Gold © büroluigs

Dann folgte die mit Spannung erwartete Bekanntgabe der Preisträger*in des „Architekturpreis NRW 2021 in Gold“.Eine Überraschung nicht nur für die Gewinner: Zum zweiten Mal prämierten die Mitglieder des BDA NRW, in einer dem Juryverfahren nachgeschalteten schriftlichen Wahl, das Büro bez + kock architekten mit dem Goldpreis. Das „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ in Arnsberg überzeugte mit der Erweiterung des barocken Stadtpalais von 1605 und dem gelungenen Umgang mit dem Bestand und dem städtischen Gefüge.

Museums- und Kulturforum Südwestfalen | ©Brigida González

„Die Baukultur tut sich in der Regel im ländlichen Raum etwas schwerer als in der Stadt.“, mahnt Martin Bez in einem Interview für den Katalog des Architekturpreis NRW 2021. Umso wichtiger sind lokale Preisverfahren wie die des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, die den Fokus auf das Bauschaffen vor der eigenen Haustür lenken.
Jenseits der internationalen Aufmerksamkeit fördern sie architektonische Juwelen
zutage, die sonst vielleicht unentdeckt geblieben wären.

Insgesamt hatten sich 32 Projekte für das Verfahren qualifiziert, die unter den 378 Einreichungen in den landesweiten Verfahren der Gruppen des BDA NRW ausgezeichnet wurden. Damit bildet der Architekturpreis wie kein anderer das aktuelle Baugeschehen in Nordrhein-Westfalen ab. Am 22. Juni 2021 tagte die Jury in der Kulturkirche Liebfrauen in Duisburg und vergab zehn gleichrangige Preise an Arbeiten aus Aachen, Arnsberg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln, Langenfeld, Oberhausen, Paderborn und Wuppertal.

Die Vielfalt der prämierten Projekte reicht von poetischer Alltagsarchitektur, ungewöhnlichen Verwaltungsbauten, gemeinschaftlichem Wohnen bis hin zu innovativen Bildungslandschaften. Sechs der zehn Projekte zeigen dabei anspruchsvolle und teils überraschend einfache Lösungen für den Umgang mit dem Bestand.

Anlässlich der Preisverleihung zitierte der BDA Landesvorsitzende Gert Lorber, das kürzlich verstorbenen Ehrenmitglied des BDA Gottfried Böhm: „Ich glaube, die Zukunft für die Architekten liegt nicht so sehr darin, noch immer mehr und weiter die freie Landschaft zu bebauen, sondern die Städte und Dörfer wieder in Ordnung zu bringen, indem man die Zusammenhänge in den Funktionen, Strukturen, Materialien usw. schafft.“ (Gottfried Böhm, 1987)

Für diesen Anspruch stehen alle Preisträger des Architekturpreis NRW 2021 in besonderer Weise!

Alle Arbeiten werden im Maxhaus in Düsseldorf vom 28.9. – 16.10.2021 ausgestellt und sind in einem Katalog dokumentiert, der im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König erschienen ist.

Die Preisträger des Architekturpreises NRW werden vom BDA Landesverband NRW zur Teilnahme am Architekturpreis Nike des BDA Bundesverbandes nominiert.