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Architekturpreis NRW 2021 – Zehn Preise vergeben!

29. Juni 2021

Wo stehen die zehn besten Gebäude in Nordrhein-Westfalen?

Seit dem 22. Juni wissen wir es: In den letzten drei Jahren wurde ausgezeichnete Architektur in Aachen, Arnsberg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln, Langenfeld, Oberhausen, Paderborn und Wuppertal realisiert. Zum achten Mal seit 1998 vergibt der BDA Nordrhein-Westfalen den „Architekturpreis NRW“ und würdigt damit vorbildliche Beispiele aus allen Bereichen des Bauschaffens. Letzte Woche tagte die Jury in der Kulturkirche Liebfrauen in Duisburg und vergab zehn gleichberechtigte Preise.

Die Bandbreite der prämierten Projekte spiegelt die Herausforderungen und Bauaufgaben wider, die Architekt*innen, Stadtplaner*innen und  Bauherr*innen künftig verstärkt zu lösen haben werden. „Es sind beispielhafte Projekte aller Größenordnungen für einen souveränen Umgang mit dem Bestand, für gemeinschaftliches Wohnen, zukunftsfähige Bildungslandschaften und anspruchsvolle Lösungen von Alltagsarchitekturen und Verwaltungsbauten“, so die Juryvorsitzende Prof. Karin Schmid aus München.

Die Preisträger des Architekturpreis NRW 2021 sind:

| Aachen
Dachraum – Sanierung eines Reihenhauses aus den 60er Jahren
Architekt*in Amunt Martenson
Bauherr*in Familie Giesa

„Eine Bestandsarbeit, die beispielhaft steht für eine zeitgenössische Erneuerung von Nachkriegssubstanz, weil sie die Balance wahrt zwischen konzeptioneller Radikalität und gestalterischer Sensibilität.“*… zum Projekt

 

©Björn Martenson

 

| Arnsberg
Museums- und Kulturforum Südwestfalen
Architekt*in bez+kock architekten BDA
Bauherr*in Hochsauerlandkreis,
vert. durch Landrat Dr. Karl Schneider, Meschede

„Die spannungsreiche Abfolge von Räumen sowie verblüffende Wege- und Sichtbeziehungen, die eindrucksvolle Blicke auf Stadt und Region freigeben, tragen zur besonderen Atmosphäre dieses Ortes ebenso bei, wie die außerordentliche hohe Material- und Detailqualität.“* …zum Projekt

©Brigida González

 

| Langenfeld
Katholisches Gemeindezentrum Langenfeld
Architekt*in Hecker Monkenbusch Wieacker
Werkgruppe für Architektur und Urbanismus
Bauherr*in Kath. Kirchengemeinde, Langenfeld

„Die Fassaden mit einer angenehm reduzierten, aber dennoch nicht langweiligen Gestalt aus Klinker stellt eine Verbindung zwischen Alt und Neu her. So entsteht ein Ensemble, das der zentralen Lage in der Stadt angemessen scheint und der Kirchengemeinde eine neue Präsenz verleiht.“* … zum Projekt

 

©Jann Hofer

 

| Düsseldorf
BA 26 – Umbau und Sanierung Büro und Geschäftshaus
Architekt*in F&G Geddert / plus4930 Architektur, Innenarchitekt: Friedhelm Kuche 360
Bauherr*in Kilrush Srl / ON Real Estate GmbH| Düsseldorf

„Das Projekt zeigt einen souveränen Umgang mit Bestand. Als Antwort auf die Frage, wie eine nachhaltige und ressourcenschonende Gebäudeplanung umgesetzt werden kann, ist der Erhalt von Bestandsstrukturen und deren Umnutzung relevant.“* … zum Projekt

©Roland Borgmann und Lioba Schneider

 

| Gelsenkirchen
Neues Kesselhaus auf dem Nordstern-Campus
Architekt*in JSWD Architekten
Bauherr*in Vivawest Wohnen GmbH

„Der architektonische Ausdruck nimmt hinsichtlich Gestalt, Materialität und Farbigkeit Bezug auf das Vorgefundene und schafft so einen beispielhaften Ort, der die atmosphärischen Qualitäten der Vergangenheit nahezu selbstverständlich neu interpretiert und äußerst gekonnt fortschreibt!“* … zum Projekt

©Christa Lachenmaier

 

| Köln
BAN – Bildungslandschaft Altstadt- Nord
Architekt*in gernot schulz : architektur
Bauherr*in Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

„Das Projekt führt beispielhaft vor, dass Bildung viel mehr sein kann als intelligent gestapelte Klassenzimmer. Hier möchte man gerne (wieder) zur Schule gehen……Chapeau!“* … zum Projekt

©Stefan Schilling

 

| Köln
Feuerwehrzentrum Köln Kalk
Architekt*in Knoche Architekten PartG mbB
Bauherr*in Berufsfeuerwehr der Stadt Köln

„Es ist eine Kunst einerseits die mannigfaltigen Abläufe und Notwendigkeiten funktional auf den Punkt zu bringen und anderseits das Gebäude und seine Räume über Materialität, Farbigkeit und Detail zu beruhigen und wertig zu gestalten. Sie sind rar, die sachlichen Gebäude, welche sich auf das wesentliche reduzieren und dabei nicht ihre Poesie verlieren.“* … zum Projekt

©Roland Halbe

 

| Paderborn
Jacoby Studios
Architekt*in David Chipperfield Architects Berlin
Bauherr*in Jacoby GbR

„Die vermeintliche Substanz aus den 1950er Jahren entpuppte sich schnell als sehr viel älteres, bis ins 17. Jahrhundert zurückreichendes Gemäuer. Für die im Umgang mit historischer Substanz geübten Architekten wie die nach Verankerung in der Stadtgeschichte strebenden Bauherren ein Glücksfall.“* … zum Projekt

©Simon Menges

 

| Oberhausen
Verwaltungsgebäude mit Dachgewächshaus am Altmarkt
Architekt*in Kuehn Malvezzi
Bauherr*in Oberhausener Gebäudemanagement GmbH

„Ein Gewächshaus auf dem Dach eines Verwaltungsbaus am Marktplatz mitten in der Stadt Oberhausen umzusetzen, ist ein wichtiges und richtiges Experiment. Die stadteigene Oberhausener Gebäudemanagement GmbH hat damit eine auszeichnungswürdige Bauaufgabe formuliert.“* … zum Projekt

©hiepler, brunier

 

| Wuppertal
Variowohnen Wuppertal
Architekt*in ACMS Architekten GmbH
Bauherr*in Hochschul-Sozialwerk Wuppertal AöR

„Hier ist bezahlbarer und anspruchsvoll gestalteter Wohnraum für Studierende entstanden, der mit seinem besonders hohen energetischen Standard überdies ein Vorbild für nachhaltiges Bauen darstellt.“* … zum Projekt

©Sigurd Steinprinz

In der Jury waren:
• Prof. Karin Schmid, 03 Architekten, München (Vorsitzende)
• Nicole Berganski, NKBAK, Frankfurt
• Dr. Felix Hoepner, MHKBG, Referat Experimenteller Wohnungsbau
• Ulrich Brinkmann, Redaktion Bauwelt, Berlin
• Much Untertrifaller, Dietrich|Untertrifaller Architekten, München

Noch ist das Verfahren nicht abgeschlossen. Der BDA NRW überlässt das Küren des ersten Preises seinen Mitgliedern. In dem nun folgenden schriftlichen Wahlverfahren stimmen sie darüber ab, welche der mit einem „Preis“ ausgezeichneten Arbeiten den „Architekturpreis Nordrhein-Westfalen in Gold“ erhalten soll. Das Wahlergebnis wird erst im Rahmen der Preisverleihung am 28. September im Maxhaus in Düsseldorf bekannt gegeben.

*aus dem Juryprotokoll