WANDERBÜHNE

Elias Kufeld
RWTH Aachen
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hartwig Schneider
Mirko Baum

Die Wanderbühne ist ein mobiler Veranstaltungsraum, der ein hohes Maß an Effizienz fordert, sowohl in der Montage als auch in Transport und materiell. Als flexibel nutzbarer Raum soll sie gestalterische Freiheit für verschiedenste Arten der Inszenierungen und der Kunst bieten.
Der minimale Materialeinsatz und die Reduktion komplexer Aufbauprozesse auf ein einziges interaktives System aus Aufbau und Montage prägen den Entwurf.
Form und Tragwerk bilden eine unauflösliche Einheit, die ihre strukturelle Eleganz und Ästhetik aus den technischen Lösungen heraus entwickelt. Das Prinzip des Speichenrads, das im Dach als Tragstruktur dient, ist dabei eine äußerst effiziente und ingenieurwissenschaftlich über Jahrhunderte erprobte Art, die große Spannweite zu überwinden und dabei durch die feingliedrige Auflösung für ein charakteristisches Erscheinungsbild sorgt. Die transluzente Fassade aus Textil lässt Außen-und Innenraum miteinander interagieren, sodass ein wechselseitiges Schauspiel entsteht.

Juryurteil:
Der Logik eines fliegenden, nicht ortsfesten Baus folgend, wählt der Entwurfsverfasser einen kreisförmigen und in sich ruhenden Grundriss, welcher hier aber vielmehr aus der Konstruktion bedingt ist. Die architektonische Qualität entsteht durch eben jene Konstruktion, welche raumbildend und -prägend ist. Der Aufbau wird im doppelten Sinne beeindruckend bis ins Detail durchgearbeitet – sowohl konstruktiv strukturell als auch hinsichtlich der Errichtung und des Rückbaus. In beiden Bereichen bietet die Arbeit eine ressourcenschonende und wohl durchdachte Lösung an und definiert Nachhaltigkeit im Bereich fliegender Bauten neu – gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Bedarfs an diesen Räumen. Eine beeindruckende Arbeit, die ihre große ästhetische Qualität aus der Konstruktion entwickelt und dem bis dato gebräuchlichen Partyzelt endlich eine architektonische Alternative gegenüberstellt.