Dietmar Strauß

Preisträger Hugo-Häring-Auszeichnung Neckar – Alb 2023

Sanierung und Umbau des Amts-, Nachlass- und Betreuungsgerichts

Tübingen

Dietmar Strauß

Sanierung und Umbau des Amts-, Nachlass- und Betreuungsgerichts

Tübingen
Projekt
Sanierung und Umbau des Amts-, Nachlass- und Betreuungsgerichts
Architekt
Dannien Roller Architekten + Partner
Bauherr
Vermögen und Bau Baden-Württemberg

Preisträger

Hugo-Häring-Auszeichnung Neckar – Alb 2023

Würdigung
Die Modernisierung und der Umbau des Amts-, Nachlass- und Betreuungsgerichts in Tübingen besticht durch einen vorbildhaften Umgang mit dem Bestand und einer hohen handwerklichen Ausführungsqualität. Alle Fassaden wurden mit großer Achtsamkeit bearbeitet, die Mauerwerksbänder und Stürze saniert, der Putz wieder hergestellt und durch einen feinen Schriftzug ergänzt. Die Präsenz des Gebäudes im Stadtraum wurde weiterhin subtil durch die nach unten vergrößerten Fenster des Erdgeschosses und die Einführung einer neuen Rollschicht der Brüstungen erzielt.
Angemessen für das Foyer der neuen Nutzung wurde im Erdgeschoss die marode Bestandsdecke abgebrochen und mit großem Aufwand durch eine robuste und in ihrer Wirkung prägnante Stahlbeton-Kassettendecke ersetzt, die durch eigenwillige, sechseckige und besonders bearbeitete Stahlbetonstützen entlang der beiden mittleren Achsen abgetragen werden. Der helle, freundliche Terrazzo mit buntem Zuschlag unterlegt als heiterer Begleiter das subtile Spiel mit Materialien und Oberflächen, das eine würdevolle Ordnung und Klarheit in den Räumen herstellt.
Geschickt sind einige Gerichtsräume durch eine Holz-Glas-Trennwand vom Erschließungsbereich abgetrennt. Diffuses Südlicht ergießt sich nun durch die satinierte Verglasung und empfängt die Besucher und Besucherinnen freundlich. Sehr präzise gearbeitete Einbaumöbel aus Eichenholz – wobei insbesondere die markanten und speziell entwickelten Verhandlungstische in den Gerichtsräumen zu erwähnen sind – schaffen einen würdevollen Rahmen und eine dem Gericht angemessene Atmosphäre.