© Jörg Hempel

Preisträger Architekturpreis Wuppertal 2023

Johannes-Rau-Zentrum Wuppertal

Wuppertal

© Jörg Hempel

Johannes-Rau-Zentrum Wuppertal

Wuppertal
Projekt
Johannes-Rau-Zentrum Wuppertal
Architekt
hks architekten
Bauherr
BLB NRW

© Jörg Hempel
© Jörg Hempel

 

Mit der geschickten Positionierung des Neubaus zwischen den beiden bereits bestehenden Baukörpern von Fachbibliothek und Gästehaus wird ein natürlich erscheinendes Ensemble zwischen Alt und Neu erzeugt. Über einen eingeschossigen Gang verbunden, bilden sich zwischen den Baukörpern ein Auftaktplatz als gemeinschaftliche Mitte des Ensembles und ein Kiesgarten. Mit der im Außenbereich platzierten Skulptur wirkt der Vorplatz gleichzeitig einladend und fokussiert.

Das aufs Wesentliche reduzierte schlichte Bauwerk ist in seiner Kubatur durch drei sich nach außen schiebenden hölzernen Kuben geprägt. Mit ihrer Schalung aus vorspringenden vertikalen Holzlamellen erzeugt diese schon bei äußerer Betrachtung die Assoziation von angeordneten Bücherreihen.
Im Inneren entpuppen sich die hölzernen Anbauten als Bücherregale, die die Sammlung von Johannes Rau beherbergen. Als glatte Intarsien in der rauen Betonoberfläche der Innenwände sind sie eine elegante Ergänzung des zurückhaltenden Mobiliars.

Der Hauptraum ist von angemessener Größe und angenehm proportioniert. Die Besucher*innen fühlen sich, als würden sie in den privaten Arbeitsraum und die persönliche Bücherwelt von Johannes Rau eintauchen. Trotz des intimen Raumgefühls kann der Lesesaal auch flexibel für Veranstaltungen, Vorträge und Seminare genutzt werden.
Im Kontrast von monolithischen Betonwänden und glatten Holzoberflächen überzeugt die präzise Detaillierung der Regale. Diese hebt die Bedeutung der einzelnen Bücher gezielt hervor und lädt zum Stöbern ein.

Die Lichtführung über gezielt gesetzte Oberlichter und Fensterbereiche lässt eine Konzentration im Innenraum zu und erlaubt gleichzeitig eine Verbindung zum Außenraum.

Das Gebäude besticht durch seine Präzision und Reduktion. Gleichzeitig zeigt es vorbildlich wie Bestandsstrukturen selbstverständlich ergänzt und durch einen neuen Baustein zu einem Gesamtensemble werden.

Preisträger

Architekturpreis Wuppertal 2023 – Auszeichnung