© Jan Kraege Fotografie

Preisträger Architekturpreis Düsseldorf 2023

Haus Wurbs

Meerbusch

© Jan Kraege Fotografie

Haus Wurbs

Meerbusch
Projekt
Haus Wurbs
Architekt
Johannes Götz und Nina Mampel
Bauherr
Matthias Wurbs

© Jan Kraege Fotografie
© Jan Kraege Fotografie

 

Dem Besucher der 50er-Jahre-Siedlung in unmittelbarer Rheinnähe erschließt sich nicht direkt, dass hier ein Neubau entstanden ist: Gerade in dieser entschiedenen Haltung liegt der besondere Charakter und, wie sich bei näherer Betrachtung zeigt, die Qualität des Entwurfs. Die UrheberInnen imitieren nicht die umher dominante, eingeschossige Hausform mit Satteldach, sondern begreifen sie als Typus, der formal sauber auf seine Grundzüge zurückgeführt wird. Das Gebäude steht auf einem einfachen Klinkersockel, Schornsteinköpfe und Gauben wachsen aus den Fassaden heraus, auf einen Dachüberstand wird verzichtet, Fensterläden behaupten sich innerhalb dieser Klarheit als gliedernde Elemente.

Ähnliches gilt im Räumlichen, das den Bedürfnissen der Bauherrenfamilie folgt. Das zeigt sich nicht nur im Erdgeschoss, wo der naheliegende, aber eben auch schlüssige Grundriss zum Garten hin eine schützende Loggia mit Außenkamin integriert, sondern insbesondere auch im Obergeschoss mit seinen vier Zimmern rund um einen großzügig geöffneten, hellen Erschließungsbereich.

Details und Materialwahl (wie beim Terrazzoboden oder den Schreinerarbeiten) und das Aufgreifen weiterer Elemente der Nachbarn (etwa die Spiegelung jeweils vorhandener Garagenbauten zur Schaffung von zusätzlichem Raum und Abstand) unterstreichen die sorgfältige Durcharbeitung. Das bei aller Reduktion gestalterisch ungewohnt dichte „Heranführen“ des Entwurfs an seine Vorbilder führte in der Jury durchaus zu Diskussionen rund um Legitimität, Typologie und Zeitgebundenheit. Unabhängig davon zeigt das Haus in seiner präzisen Ausführung – die zugleich Dauerhaftigkeit und damit Nachhaltigkeit verspricht – eine Qualität, die in vergleichbaren Kontexten alles andere als selbstverständlich ist.

Preisträger

Architekturpreis Düsseldorf 2023 – Anerkennung