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DOMICIDE – Stellungnahme des BDA Landesvorstand NRW

7. Februar 2024

 

Domicide ist der Tatbestand der vorsätzlichen Zerstörung von Lebensräumen,
Wohnungen, Werkstätten oder Nachbarschaften.

Der NRW-Landesvorstand des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten unterstützt die sofortige Anerkennung des Domicide als internationales Verbrechen und fordert den größtmöglichen Schutz menschlichen Lebens und menschlichen Lebensraumes. Als Expert:innen der gebauten Umwelt und angesichts der fortschreitenden, mutwilligen Zerstö-rung von Häusern und Städten können wir nicht ruhig bleiben.

Architekt:innen und Stadtplaner:innen betrachten die gebaute Umwelt als eine unersetzliche Ressource für das menschliche Leben. So ist der Bestandsschutz heute zu einem Planungsgrundsatz geworden. In einer Zeit, in der zunehmend versucht wird, Konflikte mit militärischen Mitteln zu lösen, ist der sogenannte „Kollateralschaden“ zu einem gängigen Begriff geworden, um nicht nur die sinnlose und katastrophale Zerstörung und Vertreibung von Menschenleben zu beschreiben, sondern auch die Auslöschung von Häusern und Stadtvierteln, die über Generationen gewachsen sind und den Kontext für menschliche Existenz, Erinnerung, Identität und Sinn des täglichen Lebens bilden.

Unser uneingeschränktes Mitgefühl gilt allen direkten und indirekten Opfern von Gewalt. Wir machen auf die inakzeptable Zerstörung von menschlichem Lebensraum durch die rücksichtslose Anwendung militärischer Logik auf Siedlungen und Städte aufmerksam und verurteilen diese im Rahmen unserer beruflichen Kompetenzen auf das Schärfste.

Prof. Juan Pablo Molestina für den BDA Landesvorstand NRW

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