20. Oktober 2022
Zum dritten Mal verlieh der BDA Bochum das BDA Stipendium Ruhr. Die Preisverleihung fand am 23. September 2022 im Kunstmuseum Bochum statt. Der mit 1000 Euro dotierte Preis ging an Sebastian Kahlmeyer für seinen überzeugenden, sensiblen und klimagerechten Entwurf zum Thema „Reanimation“.
Kahlmeyer ist Bachelorabsolvent im Fach Architektur an der Hochschule Bochum und einer von insgesamt neun Studierenden. Sie alle hatten im vergangenen Sommersemester am Wettbewerb teilgenommen. Betreut wurden die zukünftigen Architekturschaffenden in der Entwurfs- und Abschlussklasse von Professor Erhard An-He Kinzelbach. Auslober des Stipendiums sind die Architekten des BDA Bochum.
Neun Studierende hatten ihre Entwürfe Anfang September eingereicht. Vier schafften es in die Vorauswahl. Anhand von Plänen und Modellen hatten die ausgewählten Studierenden am Tag der Preisverleihung Gelegenheit, ihre Arbeiten vor einer fünfköpfigen Fachjury zu präsentierten und zu diskutierten. Noch am selben Tag stimmte die Jury ab und kürte den Siegerentwurf des BDA Stipendium Ruhr 2022. Drei Studierende, Marco-Alexander Elftmann, Lara-Josephine Hanke und Robin Lennartz, erhielten eine Shortlist-Urkunde. Elftmann ehrte der BDA außerdem mit einer lobenden Anerkennung.
Entwurf für Kunsthaus in Bad Gastein
Jährlich wechseln die Architekturaufgaben: „Reanimation“ lautete das Entwurfsthema in diesem Jahr. Der aus der Medizin entlehnte Begriff steht für die Wiederbelebung. Gemeint ist ein klimagerechter Umgang mit bestehenden Gebäuden im Sinne einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Architektur. Vor diesem Hintergrund hatten die Bochumer Studierenden im vergangenen Semester einen konkreten Auftrag. Mit dem Umbau eines verwaisten Kongresshauses im österreichischen Bad Gastein sollten sie einen visionären Ort für ein neues Kunsthaus entwickeln. Gebäudeteile abreißen, Grundrisse verändern, das Haus erweitern oder neue Etagen aufs Dach setzen. Alles war erlaubt, mit dem Ziel, eine neue Heimat für Kunstfestivals, Kunstmessen, Wohnateliers und Veranstaltungen zu schaffen. Gleichzeitig sollte die programmatische Ortsmitte Bad Gasteins mit neuem Leben gefüllt werden. Alle diese verschiedenen Aspekte vereint der Siegerentwurf von Sebastian Kahlmeyer. Einstimmig hatte sich die Jury für die Arbeit des angehenden Architekten ausgesprochen. „Unser Votum war eindeutig“, betonte der Initiator des BDA-Vorstands Boris E. Biskamp. „Der Entwurf von Sebastian Kahlmeyer hat uns als Jury überzeugt. Der Umgang mit dem bestehenden Gebäude, die konzeptionelle Addition der neuen Nutzungen und die Inszenierung von Alt und Neu haben uns begeistert.“
Begeistern und fördern
Grundsätzliches Ziel des BDA Bochum ist es, Baukultur und Entwurfsqualität zu fördern. „Gleichzeitig wollen wir die Architektinnen und Architekten von morgen für einen Masterstudiengang begeistern und sie auf dem Weg dorthin auch finanziell unterstützen“, unterstreicht Boris E. Biskamp, Vorstandsmitglied des BDA Bochum. Er ist Initiator des Stipendiums und verweist darauf, dass sich Architekturschaffenden heute hohe Anforderungen stellen, die ein breit angelegtes, zehnsemestriges Studium erfordern.