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BDA Köln | Modellhafte Entwicklung des Otto-und-Langen-Quartiers vom AUS bedroht

18. November 2020

Mit Sorge und Verwunderung verfolgt der BDA Köln die Entwicklung auf dem ehemaligen KHD-Gelände, dem Otto-und-Langen-Quartier in Köln-Mülheim. Bei der Sicht von außen drängt sich der Eindruck auf, dass es seitens der Stadt kein proaktives Handeln zur Entwicklung dieses Standortes, auf der Grundlage eines gemeinwohlorientierten Planungsansatzes gibt. Das, obwohl die Notwendigkeit der Erprobung von neuen Entwicklungsstrategien dringend erforderlich ist, wie jedem interessierten Bürger beim Blick auf den Kölner Immobilienmarkt für Wohn- Kultur- und Gewerbeflächen unmittelbar einleuchtet. Daher ist es für den BDA nicht nachvollziehbar, dass die mit dem Otto-und-Langen-Quartier verbundenen Ansätze, in Form eines „Reallabors“ neue Wege für die Verbindung von Kultur, Wohnen und Arbeiten zu suchen, städtischerseits kampflos aufgegeben werden, wie es scheint.

Der BDA bittet daher die Verwaltung, wie auch die Politik, jenseits der ausgetretenen Pfade engagiert nach Möglichkeiten zu suchen, dieses Experiment zu stützen und weiterzuentwickeln, mit dem Ziel des Erkenntnisgewinns zum Wohle der Stadt.

Hierzu gehören erneute Verhandlungen mit dem Land NRW über die Rahmenbedingungen eines direkten zeitnahen Erwerbs der Flächen im Landesbesitz. Es ist für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar, dass die angesprochenen, städtebaulichen Zielsetzungen nicht Grund genug sind, die Ausnahme des Verkaufs der Flächen an die Stadt unter dem Marktwert rechtfertigen.

Weiterhin scheint es uns notwendig und sinnvoll, städtischerseits klare planerische Bindungen zu formulieren, um die generelle Zielsetzung zu veranschaulichen und um einen konkreten Handlungsrahmen zu setzen – dies im Sinne der städtischen Planungshoheit und zur Bekräftigung der Entschiedenheit, diese zu nutzen. Nicht zuletzt ist es erforderlich, die Bemühungen zum Erwerb der noch in Privatbesitz befindlichen Flächen fortzusetzen.

Die derzeit noch gegebene Chance, auf diesem Gelände exemplarisch neue Strategien zu einer zukunftsfähigen, innovativen Planung und Bodenpolitik zu erproben, sollte offensiv genutzt werden. Hier bietet sich die einmalige Chance, die derzeit allerorts virulenten Denkansätze Realität werden zu lassen. Hierzu bieten wir, der Bund Deutscher Architekten gerne seine kompetente Unterstützung an.

Reinhard Angelis, Vorsitzender

Verteiler:
– Oberbürgermeisterin Köln
– Politische Vertreter der Stadt Köln
– Presse