9. November 2021
Vom großen Wassersportzentrum am Kanal bis zum kleinen Kiosk im Botanischen Garten, vom PhoenixWERK mit imposanter Industriekulisse bis zum sehr persönlichen Wohntraum auf einem alten Bunker, von der kleinen Mehrzweckbühne bis zur multifunktionalen denkmalgeschützten Berufsschule: 27 Projekte aus Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna stellten sich im Wettbewerb „Architekturpreis Dortmund Hamm Unna 2020“ der Kritik der Jury. Die war sich am Ende einig: Das Siegerfeld lag dieses Mal ausschließlich in Dortmund. Drei Auszeichnungen wurden vergeben, drei Anerkennungen ausgesprochen.
Alle Einreichungen sind vom 5. November bis zum 12. Dezember als Ausstellung im Baukunstarchiv NRW am Ostwall in Dortmund zu sehen.
Öffnungszeiten:
Di – So 14:00 – 17:00 Uhr
Do 14:00 – 20:00 Uhr
Mo geschlossen
Das Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund
Spital-Frenking + Schwarz, Architekten / Stadtplaner / BDA
Bauherr: Stadt Dortmund
Die intelligente Weiternutzung des Vorgefundenen überzeugt bis ins Detail. Das Baukunstarchiv NRW findet im heutigen Bestand des ehemaligen Königlichen Oberbergamtes einen angemessenen Ort, um die Baugeschichte des Landes zu dokumentieren und zu präsentieren. Wohltuende Zurückhaltung im Umgang mit der Historie eines Hauses wird an diesem bedeutenden Gebäude exemplarisch sichtbar.
Hotel Hampton by Hilton, Faßstraße 3, 444263 Dortmund
Schamp & Schmalöer Stadtplaner PartGmbB, Susanne Schamp, Richard Schmalöer
Bauherr: DIAG GmbH & Co KG IV
Das Gebäude besticht durch die gelungene städtebauliche Komplementierung des Platzgefüges rund um die Hörder Burg. Ein klassischer Kolonnaden-Gang erweitert gekonnt den vorderseitigen Straßenraum. Die ruhige Lochfassade überzeugt mit präziser Detaillierung, hochwertigen Materialien und einer zeitlosen Ästhetik. Ein gutes Beispiel für Langlebigkeit als tragende Strategie für Nachhaltigkeit.
PhoenixWERK, Phoenixplatz 2 + 3, 44263 Dortmund
SHA Scheffler Helbich Architekten, Bauherr: ETG Birgit & Christoph Helbich, Immira Grundstücksverwaltung GmbH
Vorhandene Raumkanten werden städtebaulich prägnant ergänzt. Der so geschaffene Platz wird der neuen Nutzung gerecht und lässt die Historie des Raumes erkennbar. Die Formensprache der Industriearchitektur wird auch in der Materialität und Fassade aufgegriffen. Diese Qualitäten setzen sich in den Grundrissen und der Detailierung des Innenraums fort.
Fritz Henßler Berufskolleg, Brügmannstraße 25-27a,
44135 Dortmund
SSP AG, Bauherr: Stadt Dortmund
Auffallend und doch unaufgeregt gelingt es den beiden Erweiterungsbauten des Berufskollegs zwischen Monumentalität und Sachlichkeit zu vermitteln. Die Jury würdigt insbesondere die rationalen und effizienten Grundrisse, wobei die klare Anordnung der neuen, inneren Erschließungsstruktur die Identität des historischen Baudenkmals in angemessener Weise respektiert.
Haus S7, Tullstraße 5, 44263 Dortmund
(Schamp & Schmalöer): Schamp & Schmalöer Stadtplaner PartGmbB, Susanne Schamp, Richard Schmalöer, Bauherren: Anne und Richard Schmalöer
Das Gebäude liegt in einem Umfeld aus gründerzeitlichen und denkmalgeschützten Gebäuden und entstand auf einem alten Bunker. Dabei fügt sich der moderne Bau mit viel Platz für Kunst harmonisch in die gewachsene Umgebung ein. Das Privathaus überzeugt mit vielen durchdachten Details, Raumabfolgen und schönen Sichtbezügen auch ins Umland und begeistert mit einer ganz eigenen, sehr persönlichen Handschrift.
Kiosk im Rombergpark, Am Rombergpark 49b, 44225 Dortmund
BAUART GmbH, Hans-Leo Drewes, Architekt BDA, Bauherr: Sport & und Freizeitbetriebe Botanischer Garten Rombergpark
Ein kleines architektonisches Highlight im größten botanischen Garten Europas: eine Kaffeebohne als Kiosk. Mit natürlicher Holzfassade aus vorbehandelter Lärche liegt die organische Form unter einer mächtigen Buche und in der Nachbarschaft anderer Baumriesen. Eine scheinbar eher kleine Bau-Aufgabe – mit Liebe zur Natur leicht, heiter und originell gelöst.
Die Jury beim Architekturpreis Dortmund Hamm Unna 2020, das waren diesmal:
Leona Geitner (geitner architekten, Düsseldorf), Thimo Weitemeier (Stadtbaurat Nordhorn), Marc Falke (Goeke Falke Architekten, Münster), Arndt Brüning (Architekten Brüning Rein, Essen) und Prof. Heike Hanada (Architektin, Berlin/ Professorin TU Dortmund).
INFO:
Zur Förderung der Baukultur in den Städten und Regionen und zur Belebung der öffentlichen Diskussion über Architektur und Stadtplanung verleiht der BDA regelmäßig Architekturpreise. In 2020 wurden erneut die regionalen Architekturpreise des BDA in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Insgesamt handelte es sich um 16 Verfahren, der BDA Dortmund Hamm Unna organisierte eines davon für seine Region.
Die Preisträger (Auszeichnungen) der regionalen Architekturpreise bildeten in diesem Jahr den Teilnehmerkreis des „Architekturpreises Nordrhein-Westfalen 2021″ des Landesverbandes. Die beim Architekturpreis NRW ausgezeichneten Projekte werden wiederum zur Teilnahme am „Architekturpreis Nike“ des BDA Bundesverbandes nominiert. Der wird 2022 durchgeführt und in Berlin verliehen.
Simone Melenk