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Was uns wichtig ist: Architektur wagen!

13. Oktober 2020

In diesem Herbst wird das Kammerparlament neu gewählt. Mit vier Spitzenkandidat*innen der BDA-Wahlliste sprachen wir über die Themen, die uns, nicht nur für die Wahlkampagne, am meisten bewegen. Zum Auftakt der Serie macht der Kölner Architekt und Vorsitzende des BDA NRW, Gert Lorber, deutlich: es geht um mehr als „nur bauen“.

 

Warum mehr als „nur bauen“?

Weil Architektur, Städtebau und der öffentliche Raum einen wesentlichen Einfluss auf das gesamtgesellschaftliche Gefüge haben. Eine hohe Baukultur stärkt den sozialen Zusammenhalt, ist nachhaltig und trägt zu Gesundheit und Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung bei. Zudem schafft sie einen wirtschaftlichen Mehrwert. Deshalb fordert der BDA in seinen „Politischen Grundpositionen zu Stadt, Land und Architektur“ ebenso wie die europäischen Kultusminister in ihrer „Erklärung von Davos“ verstärkte Anstrengungen für das Ziel einer hochwertigen Baukultur.

Gert Lorber, Vorsitzender des BDA NRW

 

Was ändert sich gerade?

Als positiver Nebeneffekt der Coronakrise kommt es endlich zu der überfälligen Diskussion über Nutzungsmischung in Architektur und Städtebau und aufgrund des reduzierten Mobilitätsaufkommens zu einer Neuverteilung des öffentlichen Raumes. Ich bin da sehr hoffnungsvoll. Projekte, die bis vor kurzem als sogenannte Experimente lediglich in Fach- und Spartenmedien zu finden waren, werden momentan als wegweisende Lösungen breit kommuniziert.

 

Worin liegt die Hauptproblematik?

Wenn wir sehen, wie viel die gesamte Immobilienbranche jedes Jahr umsetzt, wie wenig in qualitätvolle Architektur investiert wird und welche Anstrengungen man dafür unternehmen muss, ist das einigermaßen verstörend.

 

Gert Lorber, Vorsitzender des BDA NRW, Foto ©Barbara Schlei

 

 

Wie kann man das ändern?

Über die letzten Jahrzehnte haben sich nicht nur bei öffentlichen, sondern auch bei privaten Auftraggebern Architektur- und Städtebauwettbewerbe als bestes Mittel zur Qualitätssicherung erwiesen. Im Idealfall gibt es dabei präzise inhaltliche Vorgaben. Das Ergebnis ist zwischen Fachjury, Öffentlichkeit und Politik abgestimmt und kann in der Regel schnell realisiert werden. Warum viele Investoren und öffentliche Bauherren immer noch denken, dadurch entstünden höhere Kosten und Zeitverzögerungen, entzieht sich meinem Verständnis. Es stimmt einfach nicht!

Welche Aufgaben sehen Sie in der AKNW?

Um das Ziel einer hohen Baukultur zu sichern und dadurch eine lebenswertere Umwelt zu schaffen, müssen alle Beteiligten zusammenwirken. Begeisterte Investoren und öffentliche Auftraggeber einerseits und tatkräftig mitwirkende Behörden sowie bis in die Haarspitzen motivierte Architekturbüros andererseits können das gemeinsam erreichen. Darin liegt auch unser Ansporn für das Engagement des BDA in der AKNW.

Die Fragen stellte Marcus Seibert für den BDA NRW.

 

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