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Jahresempfang 2020 BDA Hamburg

30. Januar 2020

Mit Schwung ins neue Jahr: Am 22. Januar 2020 hat der BDA Hamburg zum vierten Mal im ehemaligen Hauptzollamt in der historischen Speicherstadt ‒ Hamburgs UNESCO-Weltkulturerbe – mit seinen geladenen Gästen feierlich das neue Jahrzehnt eingeläutet.

Dirk Uhlenbrock
Dirk Uhlenbrock
Begrüßung & Ansprache, Daniel Kinz, 1. Vorsitzender BDA Hamburg

Daniel Kinz richtete den Blick in seinen Begrüßungsworten auf die beginnende neue Dekade mit all ihren Herausforderungen und Chancen. Die wirtschaftliche Transformation, Populismus und der Klimawandel seien wesentliche Aspekte, für die man aktuell einen Umgang finden müsse. Unter Betrachtung der mehrheitlichen Zufriedenheit der Stadtbewohnerschaft, gehe es für Hamburgs Wachstum um den Erhalt von wertvollem Grünraum, das ausreichende Angebot an kostengünstigem Wohnraum und eine passende Dichte mit dem Anspruch, dass Hamburg auch zukünftig lebenswert für alle bleibt.  Die Veränderungen seien mit neuen Formen der Mobilität und der voranschreitenden Digitalisierung zusammenzudenken. All diese Themen hätten viel mit der gebauten Umwelt und der architektonischen Struktur der Stadt und des Landes zu tun. Angesichts permanenter Veränderungen der Lebensweise der Menschen und der urbanen Entwicklung, müsse die Wirkung und Qualität von Architektur immer wieder überprüft werden. Daniel Kinz betonte, dass sich der BDA als Verband von Architekturschaffenden verstehe, der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt trägt. Er setze sich in diesem Zusammenhang mit dem obersten Ziel der Qualität des Planens und Bauens  für die Rahmenbedingungen der Berufsausübung ein. Dies betreffe die gute Ausbildung des Nachwuchses ebenso wie die Wettbewerbsbedingungen und weitere berufspolitische Forderungen, die die bauliche Qualität und Baukultur sicherstellen sollen. Die Umsetzung funktioniere jedoch nur in Zusammenarbeit mit allen betroffenen Akteuren – Bauherren, Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Um zu einem guten Ergebnis zu kommen, brauche es das gemeinschaftliche Engagement aller mit der Absicht, die Stadt gemeinwohl-orientiert entwickeln zu wollen.  Diese Aufgabe erfordere von Architekt*innen den Mut, sich neuen Sichtweisen zu öffnen, Experimente einzugehen und weiterhin Überzeugungsarbeit für eine qualitätvolle Gestaltung zu leisten.

Dirk Uhlenbrock
Dirk Uhlenbrock
Festvortrag „Vom Wollen zum Tun – Architektur und Klimaschutz“, Prof. Dietmar Eberle

Im Festvortrag von Prof. Dietmar Eberle, Mitbegründer des international tätigen Architekturbüros Baumschlager Eberle Architekten, hörten die zahlreichen Gäste anschließend einen Rückblick auf die Entwicklung der Auseinandersetzung von Architektur und Energieverbrauch, den negativen Auswirkungen auf die Treibhausgas-Emission bis zur heutigen Betrachtung des CO2-Fußabdrucks. Lebendig und fundiert erklärte er den Zusammenhang zwischen einer besseren Klimabilanz von gebauter Umwelt und der kulturellen Bedeutung der Bestandserhaltung, auch als Plädoyer für die Wahrung der gewachsenen städtischen Identität. Anhand des selbst entworfenen Bürogebäudes in Lustenau, Österreich, verdeutlichte er, wie mit dem Einsatz von weniger Technik mehr Aufenthaltsqualität erreicht werde und wie mit der sinnvollen Verwendung von Software die Menschen wieder selbstbestimmter die Gebäude nutzen können. Die Ziele der Arbeitspraxis von Baumschlager Eberle Architekten sind dabei die Langlebigkeit,  Gesundheit und Komfort, die Reduktion von Energie- und CO2-Verbrauch, der Erstellungskosten und Betriebskosten sowie die Nutzung von lokalen und natürlichen Ressourcen –  in Verbindung mit höchster architektonischer Qualität.

Die gute Nachricht beider Redebeiträge war, dass die Architektenschaft mit all dem Wissen und dem heutigen Stand der Erfahrung fähig ist, Lösungen für den besseren Umgang mit den ökologischen und kulturellen Ressourcen unserer Welt umzusetzen. Ganz nach dem Motto des diesjährigen Jahresempfangs: Kommen wir also vom Wollen zum Tun !

Dirk Uhlenbrock
Dirk Uhlenbrock
V.l.n.r.: Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, BSW, Daniel Kinz, 1. Vorsitzender BDA Hamburg, Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, BSW, Prof. Dietmar Eberle,  Staatsrat Matthias Kock, BSW,  Moritz Schneider, Finn Warncke, Stellvertretende Vorsitzende BDA Hamburg.

Ausklang fand die gut besuchte Veranstaltung mit altbekannten und neuen Gästen beim anschließenden Buffet und persönlichen Gesprächen mit Blick auf die Altstadt und die Spiegelinsel.